DIE ARBEITS­SCHUTZ­PFLICHTEN

Arbeitsschutz

Arbeitssicherheit auslagern? Ja, bitte!

Outsourcing ist kein kurzlebiger Trend mehr, sondern gängige Praxis im Wirtschaftsleben. Viele Unternehmen lagern bereits seit Jahrzehnten Sparten oder Tätigkeiten an externe Dienstleister aus. Doch ist es auch möglich, den Arbeitsschutz outzusourcen? Dieses sensible Gebiet, bei dem es um die Gesundheit der Mitarbeiter geht?

Die Antwort: Ja, es ist möglich, das Thema Arbeitssicherheit auszulagern! Und vielleicht ist es nicht nur eine kosteneffiziente, sondern manchmal sogar die bessere Lösung. In vielen Unternehmen herrscht zwar guter Wille vor, den Arbeitnehmern bestmöglichen Arbeitsschutz zu bieten, doch häufig scheitert der Vorsatz an internen Ressourcen. Die betrieblichen Prozesse sollen permanent durchleuchtet werden, ob sie den optimalen Arbeitsschutz bieten, lautet etwa ein oft postulierter Anspruch. Doch diese Ambitionen geraten im Unternehmensalltag häufig in Vergessenheit.

Manchmal haben die Verantwortlichen schlicht und einfach zu wenig Zeit für all ihre Aufgaben. Und dann leidet nicht selten der Arbeitsschutz darunter. Oder die zuständigen Festangestellten verfügen nicht über das notwendige Wissen, um das komplexe Thema Arbeitssicherheit zielgerichtet überwachen und vorantreiben zu können. Bei derartigen Rahmenbedingungen besteht die konkrete Gefahr, dass auch mit großem Aufwand und vielen guten Vorsätzen eingeführte Standards für den Arbeitsschutz in Vergessenheit geraten. In diesen Fällen empfiehlt es sich, die Funktion der Sicherheitsfachkraft an ein externes Unternehmen zu geben. Dies kann auch für kleine oder junge Firmen die beste Wahl sein, bei denen erst noch ein Konzept für Arbeitssicherheit entwickelt werden muss.

Gesellschaftliche Gründe für das Auslagern

Das Outsorcing des Arbeitsschutzes wird künftig wahrscheinlich weiter zunehmen. Dafür sprechen mehrere Faktoren. Der demografische Wandel mit einer zunehmend alternden Belegschaft erhöht den Druck für Unternehmen beim Thema Arbeitssicherheit. Künftig werden aus diesem Grund immer mehr Maßnahmen zum Gesundheitsschutz und zur Prävention gefordert werden. Auch Konzepte für altersgerechtes Arbeiten werden in Zukunft sehr gefragt sein. Die psychische Belastung der Angestellten steigt zudem an. Immer größer werdende Arbeitsmengen, die in immer kürzeren Zeiträumen bewältigt werden sollen, fordern ihren Tribut. Dadurch wird der Druck auf die Arbeitgeber größer, präventive Maßnahmen einzuführen, um psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Burn Out vorzubeugen.

Das Bewusstsein um diese Problematik ist inzwischen in der Gesellschaft weit verbreitet. Diese Sensibilität hat generell zu höheren Ansprüchen der Arbeitnehmer an ihr Unternehmen in puncto Prävention geführt. Immer mehr Beschäftigte erwarten, dass Firmen Work-Life-Balance stärker berücksichtigen, was dem allgemeinen Gesundheitstrend geschuldet ist. In manchem Segment der Wirtschaft macht sich außerdem bereits Fachkräftemangel bemerkbar. Durchdachte Arbeitsschutzkonzepte sind ein Argument, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Und all diese Anforderungen werden aller Voraussicht in immer weniger Unternehmen nur durch interne Mitarbeiter erfüllt werden können.

Betriebswirtschaftliche Argumente für das Outsourcing

Anbieter von Outsourcing-Services für den Arbeitsschutz bieten ihren Kunden in der Regel maßgeschneiderte Konzepte. Dadurch können Firmen exakt nur die Leistungen beziehen, die sie wirklich benötigen und auch nur diese bezahlen. Der Aufwand für das Thema Arbeitssicherheit lässt sich deswegen genau kalkulieren und zurechnen. Das Unternehmen ist außerdem in der Lage, auf die Expertise externer Dienstleister zurückzugreifen, die permanent auf dem neuesten Stand bezüglich des Arbeitsschutzes sein müssen. Außerdem kann es ein grundlegender Vorteil sein, sich eine außenstehende Arbeitsschutzfachkraft an Bord zu holen.

Der Experte analysiert das Unternehmen mit dem nüchternen, unvoreingenommenen Blick eines Außenstehenden. Die Sicherheitsfachkraft muss keine Rücksicht auf Kollegen nehmen, ist nicht in Ränkespielen aktiv oder in Allianzen verhaftet. Ein erfahrener externer Berater hat außerdem bereits Einblick in vielfältige Arbeitssicherheitslösungen gehabt. Er kennt unterschiedliche Ansätze, Verfahren und Systeme und kann seinen Kunden die passende Lösung daraus vorschlagen. Durch diesen Hintergrund wird sich eine externe Sicherheitskraft in der Regel auch bemühen, vorhandene Prozesse beim Kunden permanent zu hinterfragen und zu verbessern. Oftmals akzeptieren Mitarbeiter eines Unternehmens gravierende Veränderungen im Betriebsablauf eher, wenn sie von Externen vorgeschlagen und durchgeführt werden. Outsourcing von Arbeitssicherheit ist bei weitem nicht das Patentrezept, das für jedes Unternehmen anzuwenden ist. Aber es kann unter bestimmten Voraussetzungen eine Alternative sein, die gründlich in Betracht gezogen werden sollte.

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