DIE ARBEITS­SCHUTZ­PFLICHTEN

Arbeitsschutz

Wie lässt sich der Arbeitsschutz in der Logistikbranche verbessern?

Die Logistikbranche in Deutschland wächst, inzwischen rangiert sie auf Position 3 der Wirtschaftsbereiche. Dadurch gewinnt Arbeitsschutz in dieser Sparte auch gesellschaftlich immer mehr an Bedeutung, denn überdurchschnittlich viele Logistikmitarbeiter erkranken.

Das Logistiksegment zählt mit dem Metallbau, Reinigungsdiensten, dem Hoch- und Tiefbau zu den Wirtschaftssparten, in denen die meisten Beschäftigten erkranken. Insbesondere Rückenprobleme plagen Mitarbeiter dieser Branchen. Deswegen ist es besonders bei Logistikern wichtig, Prävention zu betreiben und alle Arbeitsumstände zu analysieren. Nur dann ist so weit wie möglich sichergestellt, dass die Beschäftigten dauerhaft gesund bleiben.

Technische Hilfsmittel nutzen

Rückenprobleme als Erkrankung sollten sehr ernst genommen werden, sie erfordern häufig eine umfangreiche Behandlung. Im schlimmsten Fall führen sie zum kompletten Arbeitsausfall. Außerdem spitzt sich der Fachkräftemangel in der Logistik immer mehr zu. Jeder Beschäftigte, der krankheitsbedingt pausieren oder ausscheiden muss, hinterlässt eine große Lücke. Allein aus diesen Gründen ist es essenziell, dass die Logistikunternehmen ihren Beschäftigten technische Lösungen für den Gesundheitsschutz an die Hand geben. Diese Hilfsmittel sind oft ein probater Ansatz, Gesundheitsproblemen effektiv vorzubeugen. Ein Beispiel hierfür sind Exoskelette. Bei einem Exoskelett handelt es sich um ein neuartiges Assistenzsystem, das einzelne Körpersegmente entlastet und insgesamt die Belastung des Körpers verringert. Exoskelette entlasten beispielsweise den Rücken beim Umgang mit Lasten. Außerdem stützen diese Systeme Schultern und Nacken bei Arbeiten über dem Kopf.

Unfällen durch Aufklärung vorbeugen

Unternehmen sind dazu angehalten, ihre Beschäftigten über mögliche Gefährdungen zu informieren. Insbesondere wenn neue Arbeitnehmer zum Unternehmen stoßen, ist es angebracht, eine vollständige und detaillierte Sicherheitsunterweisung durchzuführen. Aber auch das Stammpersonal sollte in regelmäßigen Abständen über Sichermaßnahmen informiert werden. Es gibt hierbei keine allgemeingültige Faustformel, wie oft die Sicherheitsunterweisungen abgehalten werden sollen. Die nötige Frequenz hängt entscheidend vom Arbeitsumfeld des Beschäftigten ab. Bei manchen Themen ist eine jährliche Schulung ausreichend, anderen Stellen empfiehlt sich ein halbjährlicher Rhythmus. Außerdem ist eine Schulung immer dann nötig, wenn Beschäftigte ihr Tätigkeitsfeld ändern oder neue Technologien zur Anwendung kommen.

Größte Gefahrenquellen

Essenziell für die Prophylaxe ist außerdem, die größten Gefahrenquellen im Unternehmensablauf zu identifizieren und anzugehen. Die Gefährdung von Beschäftigten in der Logistik ist im Vergleich zu anderen Branchen besonders hoch. Allein die Belade- und Entladeprozesse von Fracht sind sehr riskant. Egal, ob es darum geht, hohe Regale im Lager oder Container zu bestücken oder um das tägliche Be- und Entladen der LKW – hier ist besondere Vorsicht angebracht. Ein wesentliches Risiko hierbei ist ungenügend gesicherte Ladung. Sie stellt eine eminent große Gefahr da, die zu schweren Verletzungen führen kann. Aus diesem Grund sind gerade bei diesem Komplex intensive Schulungen der Mitarbeiter zwingend notwendig. Auch passende Schutzkleidung zur Verfügung zu stellen ist eine wesentliche Maßnahme, um die Gesundheit der Mitarbeiter hier zu sichern. In den Trainings zur Ladungssicherung sollte ein erfahrener Experte umfangreich und detailliert erläutern, wie Ladung richtig abgesichert werden sollte. Anschauliche Praxistipps etwa zur fachgerechten Entsicherung sollten hier nicht fehlen.

Neuralgische Punkte in der Logistikbranche

Dies sind weitere neuralgische Punkte beim Arbeitsschutz in der Logistikbranche, die es zu vermeiden gilt, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu erhalten:

  • unsichere Betriebszustände, etwa bei Inbetriebnahmen, Einrichtungen, Tests oder Störungen
  • mangelhafte Gestaltung von Produktions- und Arbeitsverfahren, beispielsweise höhere Kraftanstrengungen beim Tragen und Heben von Lasten oder erzwungene Körperhaltungen
  • unzureichende Gestaltung der Arbeitsplätze, etwa nicht ausreichende Verkehrswege, falsche Beleuchtung oder Sturzgefährdungen
  • Lücken im Explosions- und Brandschutz, Umgang mit biologischen oder chemischen Arbeitsstoffen sowie kalten oder heißen Medien, -die Arbeitnehmer sind Strahlung, Lärm, biologischen oder chemischen Arbeitsstoffen oder Elektrizität ausgesetzt
  • die Organisation des Unternehmens weist Mängel bezüglich des Arbeitsschutzes auf, beispielsweise durch nicht ausreichende Unterweisungen, Fehler in der Organisation des Arbeitsschutzes oder lückenhafte Verantwortlichkeiten unzureichende
  • psychische Belastungen, etwa durch ungünstige Arbeitszeiten, Über- und Unterforderung sowie soziale Konflikte.

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